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Stationen der Feuerwehr

27.06.2011
Uckermark Kurier - Templiner Zeitung

Artikel vom 27.06.2011

Stationen der Feuerwehr
 

- Dezember 1930: Der Brand bei Bauern Diedigkeit war der letzte Anstoß zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr

- 6. Januar 1931: 16 Bürger erklären sich bereit, Feuerwehrmitglied zu werden. Eine Kastenspritze aus dem Jahr 1821 blieb vorerst ihre einzige Ausrüstung

- 1941: Die Wehr erhält einen Anhänger mit einer Tragkraftspritze TS 8

- 1961: Die Feuerwehr baut sich ein Milchfahrzeug der LPG vom Typ "Granit 27" zum Löschfahrzeug auf

- 1996: Die Wehr erhält eine neue TS 8. Die neue Fahrzeughalle kann eingeweiht werden.

Von Horst Skoupy

Klosterwalde.

"Alles, was unter 50 Sekunden ist, ist gut." Äußerlich angespannt, hatten die Männer um Klosterwaldes Ortswehrführer Armin Schulz am Sonnabendmorgen wohl kaum noch ein Ohr für die aufmunternden Worte ihres Ortsbürgermeister. Zum zweiten Mal an diesem Tag gingen die Feuerwehrleute beim Wettbewerb "Löschangriff" an den Start. Im direkten Vergleich gegen die Röddeliner Kameraden, die im ersten Durchgang die beste Zeit von 46,8 Sekunden hinlegten. Der Feuerwehrwettkampf war einer der Höhepunkte, mit dem die Freiwillige Feuerwehr Klosterwalde gemeinsam mit ihren Gästen den 80. Jahrestag ihrer Gründung feierte.

Doch zunächst hatte der Tag, auf den sich 23 Aktiven und drei Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung seit Wochen vorbereitet hatten, mit einem festlichen Appell für sie und die Gastfeuerwehren aus Beutel, Gandenitz, Grunewald, Röddelin sowie Vietmannsdorf/Dargersdorf begonnen. Neben Templins Bürgermeister Detlef Tabbert und Fachbereichsleiterin Thekla Seifert freute sich Ulfert Lemm, zwei weitere Gäste begrüßen zu können. "Wir haben Heike Droebes und Harald Engler eingeladen. Schließlich habe sie uns als Amtsdirektorin und Amtsbrandmeister im ehemaligen Amt Templin Land ein gutes Stück unserer Entwicklung begleitet", erklärte der Ortsbürgermeister.

Den Versammelten verdeutlichte er indes die Bedeutung, die die Wehr in der dörflichen Gemeinde innehat. "In all den Jahren seit Bestehen der Feuerwehr, war diese nicht nur für die Brandbekämpfung zuständig, sondern auch ein wichtiger Partner in der Gemeinde und der Landwirtschaftsbetriebe bei gemeinnützigen Arbeiten", erklärte er. Der Bau eines neuen Gerätehauses, Einsätze im Forstrevier oder 1500 Stunden Hilfe beim Umbau des Gemeindebüros zum Versammlungsraum zählte er auf. Für Armin Schulz, Ortswehrführer seit 2007, ist das selbstverständlich. "80 Jahre Feuerwehr sind jede Menge Arbeit, aber auch jede Menge Tradition", meinte er. Technisch gut ausgerüstet sehen er und seine Kameraden sich in der Pflicht, den Bürgern in Klosterwalde, Metzelthin, Kreuzkrug und Petznick in der Not hilfreich zur Seite zu stehen.

Detlef Tabbert bedankte sich nicht nur für das ehrenamtliche Engagement der Kameraden, sondern wünschte ihnen auch Erfolg bei der Suche nach Nachwuchs. Ein berechtigter Wunsch, denn Klosterwalde verfügt über keine Jugendfeuerwehr. "Wir haben schon versucht, junge Leute direkt anzusprechen und sie eingeladen. Sie waren auch gekommen, aber leider nur einmal", entsinnt sich Maschinist Daniel Schulz.

Insofern war das Fest zum Feuerwehrjubiläum, das in diesem Jahr den Hintergrund für das alljährliche Dorffest bildete, zugleich ein Stück Werbung in eigener Sache. Technikschau, Wettkampfbetrieb und vorbeugender Brandschutz, nahegebracht von Templin Kameraden, verdeutlichte den Gästen, dass die Tätigkeit in der Klosterwalder Wehr auch Spaß machen kann.

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk konnte Ronny Schmidt seiner Kameraden machen. Der Feuerwehrmann widmet sich nämlich in seiner restlichen Freizeit dem amerikanischen Bürgerkrieg und schlüpft dann in die Rolle von Daniel O' Keeve, einen irisch-stämmigen Südstaaten-Sergeant des 8. Regiments der North Carolina State Troops. Zusammen mit vier weiteren Mitstreitern schoss er zu Beginn der Feuerwehrwettkämpfe Salut. Beim Wettkampf erwiesen sie die Klosterwalder Kameraden als echte Gentlemen. Sie begnügten sich mit Platz drei und ließen den Männern aus Röddelin und Grunewald den Vortritt auf dem Podium...

 

© Nordkurier.de am 27.06.2011